Die Flötenfamilie

... besitzt eine vielfältige Geschichte

Als eher leises Instrument vermochte die Querflöte sich im Orchester und in der Blasmusik doch immer zu behaupten. Gebaut wurde sie aus Holz oder Metall, mit mehr oder weniger Klappen, und vom Piccolo bis zum über drei Meter langen Kontrabass.

Video: Flöten des Klingenden Museums Bern

Francesca Grilletto vergleicht die Traversflöte von Augustin Grenser (Dresden um 1780) mit dem Nachbau von Andreas Schöni (Bern 2019) und spielt die Flöte von Godfroy (Paris um 1860).

Video: Andreas Schöni baut die Traversflöte von Augustin Grenser nach

Konservierung und Restaurierung

Blasinstrumente aus Holz sind besonders fragil. Wenn ein historisches Instrument wieder gespielt wird, kann das Holz reissen. Daher muss es – falls spielen erlaubt wird – vorgängig mit Öl behandelt werden und die oft sehr feine Mechanik muss revidiert werden. Nur so ergibt ein Anspielversuch verlässliche Eindrücke der ursprünglichen Spieleigenschaften eines Instruments.

In einem Projekt der HKB geschah dies für eine Auswahl hölzerner Instrumente aus dem «Klingenden Museum» Bern. Andreas Schöni restaurierte sie zur Anspielbarkeit, ohne in die Substanz der historischen Instrumente einzugreifen.
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Darunter sind fünf Flöten und ein Piccolo:

  • Traversflöte Augustin Grenser, Dresden um 1780, 1 Klappe, 3 Mittelstücke für unterschiedliche Stimmtonhöhen (ca. 420 Hz, 425 Hz, 438 Hz), Buchsbaum, Elfenbein, Messing
  • Traversflöte Andreas Schöni, Bern 2019, Nachbau der Flöte von Grenser
  • Flöte Martin Thibouville ainé, Paris 2. Hälfte 19. Jh., Grenadill, Neusilber, 7 Klappen, C-Fuss
  • Flöte Clair Godfroy ainé, Paris um 1850, Palisander, vergoldete Mechanik, Böhmsystem 1. Patent, gis geschlossen (Dorus), C-Fuss
    Geeignet für französische Musik dieser Zeit, zum Beispiel das Trio von Louise Farrenc (s. Video oben).
  • Flöte Th. Böhm – Mendler, München um 1880, Silber mit Goldmundplatte, offenes gis, b mit Daumen-Doppelklappe
  • Piccolo Louis Lot, Paris um 1870, Grenadill, Neusilber